Deutsche Grammatik
"Deutsche Sprache, schwere Sprache." Das liegt nicht nur an der teilweise komplizierten Schreibweise und Aussprache einzelner Wörter, sondern vor allem auch an der deutschen Grammatik. Während Grammatikfehler in der gesprochenen Sprache oft als nicht so dramatisch wahrgenommen werden, werden sie in der Schriftsprache oft als ein Zeichen von mangelnder Kompetenz oder Sorgfalt interpretiert.
Im Folgenden erfahren Sie mehr zur deutschen Grammatik. Um direkt zum jeweiligen Textabschnitt zu gelangen, klicken Sie auf den entsprechenden Link:
Deutsche Grammatik üben und prüfen
Die Grammatik ist die Lehre von der Sprache, sie legt also die Regeln fest, nach denen Wörter und Sätze gebildet beziehungsweise aufgebaut werden. Die deutsche Grammatik bereitet vielen ähnlich große Schwierigkeiten wie die Rechtschreibung. Das ist nicht verwunderlich, denn die deutsche Sprache mit ihrer Grammatik ist sehr komplex.
Die Herausforderungen der Grammatik
Im Deutschen gibt es unterschiedliche Wortarten. Die bekanntesten sind Nomen, Verben, Adjektive und Präpositionen. Präpositionen (z. B. in, auf, unter) verändern sich nicht. Stattdessen erfordern sie, dass das folgende Nomen und sein Artikel sich verändern. Bestimmte Präpositionen verlangen einen bestimmten Kasus (= Fall) des Nomens. Deshalb muss es „Ich war auf einem Geburtstag“ und nicht „Ich war auf ein Geburtstag“ heißen. Manche Präpositionen können verschiedene Kasus verlangen, je nachdem, ob es sich beispielsweise gerade um eine Orts- oder um eine Richtungsangabe handelt. Dann muss man sich entscheiden, welche Form die passende ist. Beispiel: Das Glas steht auf dem Tisch./Ich stelle das Glas auf den Tisch.
Die Veränderung von Adjektiven, Nomen und Verben nennt man Flexion. Dazu gehört auch die Konjugation von Verben. Sie ist allgemein bekannt (ich gehe, du gehst, er geht usw.). Hier sind vor allem die unterschiedlichen Zeitformen eine Herausforderung, in denen Verben stehen können. Dies sind nur wenige Bereiche für potenzielle Fehler, die beim Gebrauch der deutschen Sprache gemacht werden können.
Typische Grammatikfehler im Deutschen
Ein typischer und weit verbreiteter Fehler ist die Verwechslung beim Gebrauch von "seid" und "seit". Während "seid" die 2. Person Plural zum Infinitiv "sein" ist, handelt es sich bei "seit" um eine Präposition, die einen zeitlichen Beginn angibt und mit dem Dativ steht.
Die besondere Schwierigkeit an der Grammatik ist, dass es für sie kein Wörterbuch gibt, in dem schnell nachgeschlagen werden kann, was richtig ist. Es gibt zwar Werke mit Regeln zur deutschen Grammatik, aber diese müssten im Einzelfall mühsam durchsucht werden. Auch eine automatische Rechtschreibprüfung wird Fehler in diesem Bereich kaum erkennen können. Ohne zumindest solide Grundkenntnisse zu haben, ist es nahezu unmöglich, auf diese Weise die gesuchte Antwort zu finden. Auch online erfordert die Recherche grammatisch richtiger Formulierungen mehr als ein kurzes Klicken.
Grammatische Fehler weit verbreitet
Nicht immer merken Betroffene, dass sie Sätze nicht richtig bilden oder die falsche Endung an ein Wort anhängen. Wenn sie aber zum Beispiel eine Bewerbung, einen Text auf der Arbeit oder einen Brief an eine Behörde schreiben müssen, ist es jedoch wichtig, nicht nur die Rechtschreibung zu beherrschen, sondern auch darauf zu achten, dass die gebrauchten Sätze, Formulierungen und Wörter korrekt sind. Ein Anliegen, das grammatisch und orthografisch korrekt vorgebracht wird, wirkt nachdrücklicher. Außerdem könnten Rechtschreib- und Grammatikfehler so interpretiert werden, dass der Absender sich beim Schreiben wenig Mühe gegeben hat.
Grammatik im Alltag
Kinder und Jugendliche lernen grammatische Regeln in der Schule. Insbesondere durch soziale Medien und Messenger-Dienste unterscheidet sich ihre Alltagssprache aber oft vom korrekten Sprachgebrauch. So sind Nachrichten wie „Gehen wir Kino heute?“ mehr oder weniger Teil der Jugendkultur. Wichtig ist, dass Kinder und Jugendliche wissen, dass sie hier absichtlich ein Wort weglassen und es sich eigentlich um einen Fehler handelt. Weil insbesondere die schriftliche Sprache bei jungen Menschen noch nicht so gefestigt ist wie bei Erwachsenen, wäre es besser, sie würden sich auch beim Tippen von Nachrichten im Wesentlichen an der korrekten Grammatik orientieren. Denn Rechtschreibung und Grammatik lassen sich vor allem durch Übung verbessern.
Schreibprogramme nur zur Unterstützung
Moderne Textverarbeitungsprogramme für den PC bieten neben der Rechtschreibprüfung auch eine Grammatikprüfung an. Nutzer sollten sich aber keinesfalls auf sie verlassen. Insbesondere bei komplizierteren Formulierungen, bei denen viele Nutzer die Grammatikprüfung besonders benötigen, reicht eine Grammatikprüfung durch ein entsprechendes Programm nicht aus.
Die Rechtschreib- und Grammatikprüfung am PC ist vor allem als Unterstützung zu betrachten. Sie kann Hinweise auf deutliche Fehler geben, die beim Verfassen übersehen wurden. Letztlich muss der Verfasser aber selbst in der Lage sein, zu prüfen, ob die vom Programm beanstandeten Stellen wirklich falsch sind. Außerdem muss er eine alternative Formulierung finden.
Solche Programme zur Grammatik- und Rechtschreibprüfung sind also ein großer Vorteil, aber kein Ersatz für das Beherrschen von Rechtschreibung und Grammatik. Wer Rechtschreibung oder Grammatik nicht beherrscht, sollte professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen. Beides lässt sich durch Nachholen nicht vollzogener Lernschritte und regelmäßige Übung erlernen.
Bei Unsicherheit Förderung
Wer hinsichtlich der Grammatik beziehungsweise Rechtschreibung häufig unsicher ist und viele Fehler macht, kann mit Hilfe individueller Förderung im LOS die Leistungen im Bereich der Grammatik und Rechtschreibung deutlich verbessern.