Ines Schnitzler – LOS Köln-Nord

Rückblick

Im Jahr 2017 schloss ich mein Referendariat an einem Kölner Gymnasium ab. Studiert hatte ich zuvor die Fächer Deutsch und Geschichte und blickte nun mit Freude auf mein Berufsleben als Lehrerin. Ich begann nach dem Referendariat an einem Berufskolleg zu arbeiten und wechselte von dort aus schließlich auf eine feste Stelle an einer Privatschule.

Ich merkte an jeder Schule schnell, dass mir zwar die Arbeit als Pädagogin viel Freude macht und ich gerne unterrichte, dass ich jedoch mit den Lernenden nie die Zeit hatte, sie so zu fördern, wie es nötig wäre. Besonders auffällig war, dass viele Jugendliche selbst in den höheren Klassenstufen keine gute Rechtschreibkompetenz ausgebildet hatten, dass sie den Satzbau nicht sicher beherrschten und ihren Texten keine Struktur geben konnten. Die Problematik bestand in der Regel schon über viele Jahre. In den unteren Klassen ließ sich das natürlich auch beobachten.

Gründung meines LOS

Als die Schulen pandemiebedingt schließen mussten und ich im Homeschooling war, begann ich, mich nach beruflichen Alternativen umzusehen. Als Pädagogin mit meinen Fächern war es keine ganz leichte Aufgabe. Doch als ich auf den LOS-Verbund stieß, wusste ich schnell: Das ist eine sinnvolle Aufgabe für mich! Mich selbstständig zu machen war ein Schritt ins Ungewisse – als Lehrerin plant man natürlich mit sicherem Gehalt und gesichertem Arbeitsplatz. Doch da ich mich innerhalb des Schulsystems nie ganz zufrieden gefühlt hatte und die Problematik der mangelnden Lese- und Schreibkompetenz mich so gepackt hatte, fuhr ich im Januar 2021 nach Saarbrücken und lernte dort Familie Bohr und einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbunds kennen. Die Entscheidung war danach schnell gefallen und der Weg in die Selbstständigkeit begann. Im September 2021 eröffnete mein Institut im Norden von Köln.

Den gesamten Gründungsprozess haben die Expertinnen und Experten vom LOS eng begleitet. Alles, was man als Pädagogin nicht gelernt hat – also besonders all das, was mit Betriebswirtschaft zu tun hat – wurde uns Neugründerinnen und Neugründern beigebracht. Auch nach dem Gründungsprozess sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Verbunds für alle Fragen offen. Besonders spannend ist für mich darüber hinaus der Austausch mit anderen Institutsleiterinnen und Institutsleitern. Die „Neuen“ profitieren von den Erfahrungen der langjährigen Mitglieder und gleichzeitig werden auch neue Impulse gehört. Gemeinsam mit LOS-Leiterinnen und -Leitern aus der näheren Umgebung planen wir gemeinsame Veranstaltungen oder treffen uns zuweilen zum gemeinsamen Austausch.

In meinem Institut lernen nach 1,5 Jahren inzwischen fast 70 Kinder lesen und schreiben. Unterstützt werde ich von einem engagierten Pädagoginnen-Team und einer Bürokraft. Ich unterrichte selbst weiterhin und kann nun endlich Kinder mit Schwierigkeiten so unterstützen, dass es ihnen wirklich hilft!